Ein Beweis, dass ziviles Engagement Großes bewirken kann
„Das kalte Herz schlägt wieder!“ Diese Nachricht ging vor wenigen Wochen wie ein Ruck durchs Schloss – und große Erleichterung kehrte bei der Museumsleitung und der städtischen Schlossverwaltung ein. Immerhin ist die einzigartige vollautomatische Installation, die das Schwarzwald-Märchen „Das Kalte Herz“ von Wilhelm Hauff inszeniert, die bedeutendste Dauerattraktion des Schlosses. Nach mehreren Monaten tiefen Dornröschenschlafs und zahlreicher unvollendeter sowie missglückter Reparaturversuche mehrerer Spezialisten hat es schließlich der dem Schloss ganz eigene Förderkreis Kultur im Schloss (KiS) durch seine finanzielle Unterstützung, vor allem aber durch die Tatkraft seines neuen ersten Vorsitzenden, des Elektronik-Ingenieurs Kilian Ochs, geschafft, das komplexe System wieder zum Laufen zu bringen.
Am 1. Juli sprachen Neuenbürgs Bürgermeister Fabian Bader und die Stadtkämmerin Gabriele Häußermann dem Förderkreis ihre Dankbarkeit aus und überreichten dem ersten Vorsitzenden, Herrn Ochs, einen Geschenkkorb – natürlich passenderweise vollgepackt mit Spezialitäten aus dem Schwarzwald. Ein solches Ausmaß an Eigenleistung und ehrenamtlichem Zeitaufwand, wie sie Herr Ochs in die Durchführung der Reparatur gesteckt hat, sei selten anzutreffen, betonte Herr Bader bei der Übergabe seines Geschenks. So sei es ihm und Frau Häußermann ein persönliches Anliegen, den Einsatz zu würdigen. Dass die Dankesworte und der Geschenkkorb natürlich als Kompensation nicht ausreichten, sondern lediglich als Symbol der Dankbarkeit zu sehen seien, verstehe sich wohl von selbst, so der Bürgermeister. Herr Ochs wusste die Aufmerksamkeit von Seiten der Stadt sehr zu schätzen an und stellte heraus, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Förderkreis das wertvollste Geschenk sei, das ihm die Stadt als Zeichen der Dankbarkeit machen könne. Hierauf folgte auch gleich ein einstündiges Gespräch, in dem man sich in einen intensiven und teils detaillierten Ideenaustausch über Projekte und Veranstaltungen begab, die dazu dienen sollen, auf dem Schloss zukünftig wieder mehr Trubel zu erzeugen. Das Treffen markiert einen Umbruch: Es ist davon auszugehen, dass der Förderkreis in den kommenden Jahren die Stadt mehr denn je bei der Umsetzung einiger größerer Vorhaben auf dem Schloss unterstützen wird. Dies wiederum macht den Förderverein nun für Bürgerinnen und Bürger, die sich dem Schloss, diesem außergewöhnlichen und wunderbaren Ort, verbunden fühlen und die durch ihre Mitgliedschaft und Tatkraft ihre Unterstützung einbringen möchten, so interessant wie schon lange nicht mehr, so die Überzeugung aller Anwesenden. Neue Mitglieder brauche der Verein jetzt mehr als alles andere, ließ die Vorstandschaft verlautbaren. Mit der nötigen Tatkraft könne man jene großen Pläne, die man für das Schloss habe, in vollerem Umfang und schneller umsetzen – und das sei für das Schloss in diesen Zeiten von größerer Notwendigkeit denn je.
Foto: Dagmar O’Beirne (Stadt Neuenbürg)